Ärzte und Patienten in der Pharma-Falle
Etwa Mitte des Jahres 1997 lernte ich die Pharma-Referentin Iris Bojarski. kennen. Sie lebte in einer luxuriösen Wohnung in Köln und war – wie ich – wieder einmal auf der Suche nach einem neuen Lebensabschnittsgefährten. Die Flamme der großen Liebe entfachte sich bei uns beiden leider nicht, aber es begann eine wundervolle Freundschaft.
Eigentlich hatte ich damals überhaupt nichts mit Pharma-Konzernen, Medikamenten oder gar chirurgischen Instrumenten und künstlichen Organteilen zu tun. Das war ausschließlich das Spezialgebiet von Iris B. Aber im Zuge meiner jahrelangen Recherchen erinnerte ich mich neulich an Iris, wie sie mir einmal beiläufig sagte: „Ich stand heute wieder im OP neben einem Chirurgen und sah zu, wie eine unserer Herzklappen eingepasst wurde. Die Dinger kosten uns in der Herstellung vielleicht 5,00 Dollar. Aber wenn sie einmal im Patienten eingesetzt sind, wird den Kassen pro Klappe ein reiner Materialbetrag von 1.000,– DM in Rechnung gestellt zuzüglich des ganzen OP-Brimbamboriums.“